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Punze

1. Im Buchdruck (Bleisatz):
Die Punze ist ein stählernes Urmodell eines einzelnen Buchstabens oder Zeichens, das als Negativform in einen Stempelgraviert wird. Dieser Stempel wird in eine Matrize (meist aus Kupfer) eingeschlagen, um daraus Gussformen für Bleilettern herzustellen. Die Punze bildet somit die Grundlage für den Handsatz im traditionellen Hochdruckverfahren.

2. Im Buchbinden:
Als Punze bezeichnet man ein kleines, handgeführtes Prägewerkzeug, mit dem Ornamente, Linien oder Symbole (z. B. Sterne, Blumen, Punkte) einzeln in den Bucheinband geprägt werden – meist durch Erhitzen und Aufpressen auf das Material. Anwendung findet sie vor allem bei Blindprägungen und Vergoldungen historischer oder künstlerischer Einbände, insbesondere auf Leder.

3. In der Typografie:
Hier bezeichnet „Punze“ die Innenform eines Buchstabens, also den umschlossenen oder offenen Hohlraum innerhalb eines Zeichens, etwa im „o“, „a“, „e“ oder „g“. Diese typografische Bedeutung leitet sich aus der Betrachtung der Buchstabenformen her und wird in der deutschen Fachsprache synonym zu „Innenform“ oder „Schriftpunze“ verwendet.

Etymologie:
Vom mittellateinischen pungere („stechen“) abgeleitet, über das Althochdeutsche punze, ursprünglich im Metallhandwerk beheimatet.