Glossar,
Lexikon, Index oder Nachschlagewerk,
zu den wichtigsten Begriffen zu den Themen Buchdruck, Letterpress und Buchbinderei, aber auch allgemein über Papier, die grafische Kunst und das grafische Gewerbe.
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Kalandern
Glätten von Papier durch Hitze und Walzendruck.
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Kapital
Kopf und Schwanz des Buches. Diese werden oft verstärkt oder verziert, beispielsweise durch Häubchen, Kapitalbänder oder das Kadogire (traditionelle Verstärkung der Ecken bei einer Japanischen Bindung)
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Kapitalband
An den Kapitalen, also Kopf und Schwanz des Buches, angebrachtes Zierwerk.
Entweder von Hand gestochen oder aus maschinell hergestellten Bändern in verschiedensten Farben. Ursprünglich ein verzierter Teil der Heftung, hat es sich nach und nach verselbstständigt.
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Kapitälchen
Großbuchstaben (Versalien) in Höhe der Mittellänge der Kleinbuchstaben
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Karton
Ein Papiererzeugnis, das im Flächengewicht zwischen
Papier und Pappe, also bei 150 g/qm bis 600 g/qm liegt.
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Kaschieren
Vollflächiges Verkleben zweier Materialien.
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Katalysator
Ein Stoff, der, ohne verbraucht zu werden, chemische Reaktionen steuert und beschleunigt.
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Kaufmanns-Und
– & –
Ligatur der beiden Buchstaben e und t. Es steht für „und“, lateinisch „et“.
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Kegel
Auch Schriftkegel: ein Bleiklotz, auf dem der Buchstabe sitzt. Beides zusammen ist eine Type.
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Kettenbücher
Sogenannte → libri catenati, an Ketten gelegte Bücher waren im Mittelalter zu finden, um ein Mitnehmen oder sogar Stehlen zu unterbinden.
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Klammerwirkung
Fälzelstreifen, Gaze, Umschläge oder Ähnliches, das auf den Rücken eines Buchblocks geklebt und über den Rand auf die erste Seite oder den Umschlag greift und dort ebenfalls angeklebt wird. Dadurch wird das Ausreißen der einzelnen Seiten oder das Aufbrechen des Blocks zwischen den Seiten verhindert.
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Klassizistische Antiqua
(englisch oft Didone, in Frankreich Didones, in Holland Didonen und in Italien Bodoniani).
Schriftklasse DIN 16518.
Eine im Klassizismus entstandene Antiqua-Variation. Wohl unter maßgeblichem Einfluss des Kupferstiches entstanden, bei dem die Zeichner die Serifen mit einem einzigen dünnen, geraden Strich zogen. Im Gegensatz dazu wurden die Senkrechten als Doppellinien gezogen, was einen hohen Strichstärkeunterschied verursachte, der die vertikalen Linien betonte.
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Klebebinden
Einzelne Blätter oder vorbearbeitete Bogen am Rücken durch Klebstoff unlösbar miteinander verbinden.
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Klebstoff
Substanz, die entweder auf chemischem oder mechanischem Wege Materialien miteinander verbindet. Kann entweder organisch oder anorganisch und natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein.
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Klischee
(franz. clicher – abformen) Sammelbegriff für manuell oder durch Ätzungen entstandene Druck- und Prägeplatten aus Holz, Blei, Zink oder selten auch Ton.
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Klopfer
Wegen ihres Geräusches während der Arbeit so genannte Drahtheftmaschine für einzelne Lagen oder Broschuren.
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Klotzpresse
Holzpresse, bestehend aus zwei breiten Balken, mit seitlichen Abschrägungen, die zum Einpressen von Büchern genutzt wird.
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Kniehebelpresse
Presse für hohen Druck, mit kurzem Hub und einem Kniegelenk. Dieses streckt sich, um den Druck auszuüben.
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Kohäsion
Molekulare Anziehungskräfte zwischen Atomen und Molekülen eines Stoffes.
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Kollationieren
Rohblock nach dem Zusammentragen auf lückenlose
Reihenfolge überprüfen.
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Kolloid
Auch Kolloiddispersion (von altgriechisch κόλλα kólla „Leim“ und εἶδος eidos „Form, Aussehen“). Im Dispersionsmedium (Feststoff, Gas oder Flüssigkeit) feinstverteilte Teilchen oder Tröpfchen. Die Größe liegt dabei zwischen einem Nanometer bis zu einem Mikrometer. Eiweiß, Dextrin oder auch Tierleim ergeben kolloide Lösungen.
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Kolophon
(griech. = das Letzte, das Ende bzw. der Gipfel; manchmal auch als Explicit – das Gegenteil von —> Implicit – bezeichnet): Angaben wie Name des Druckers, Verlegers, Titel, Ort und Zeit wurden vor der Einführung des Titelblattes als Letztes, als sogenannte Schlussschrift eingebunden.
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Kolumne
Schriftsatz im Umfang einer Druckseite oder Druckspalte.
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Kolumnenschnur
Wird zum —> Ausbinden einer Kolumne benutzt. D. h. die Kolumne wird mit Kolumnenschnur drei, vier Mal stramm umwickelt und am Ende wird mithilfe einer Ahle eine festsitzende Schlaufe gezogen. Wird bei Satz angewendet, der später genauso wieder verwendet werden soll.
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Kolumnentitel
Text über der Kolumne
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Kompress
Eng gesetzt. Das kann sich auf die Laufweite oder auf den Zeilenabstand und durchschossener Zeilen beziehen.
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Konkordanz
(lat.: concordancia = Übereinstimmung): altes Satzmaß für die Breite der Kolumne/ Zeile.
1 Konkordanz = 4 Cicero
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Kontaktkleber
In Lösemitteln gelöste Polymere (insbesondere Polychloropren und Polyurethane) oder als umweltfreundlichere Alternative Dispersionen in Wasser. Er wird auf beide Fügeteile aufgetragen und erst, nachdem ein Großteil des Lösemittels bzw. Wassers verdunstet, d.h. der Klebstofffilm quasi trocken ist, werden diese zusammengefügt.
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Kopfschnitt
Fläche an der Oberseite eines Buchblocks. Dieser muss nicht notwendigerweise beschnitten, er kann zum Beispiel auch berauft worden sein.
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Korrekturzeichen
Um in der Korrekturfahne Fehler anzuzeigen und zu verbessern, werden genormte Zeichen verwendet.
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Kreuzbruch
Papierfalzung, bei der eine nächste quer, also um 90° gedreht, erfolgt.
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Kreuzschnitt
Material im rechten Winkel vierteilen.
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Kunstfaserzellstoff
Aus Laubbäumen gewonnener Sulfidzellstoff. Dieser wird gebraucht, um Kunstfasern wie Kunstseide und Zellwolle herzustellen.
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Kunstleder
Oft mit Nitrozellulose oder PVC beschichtete Träger aus Gewebe, Papier oder Vlies, aber auch alle anderen künstlich erzeugten Materialien mit lederähnlichen Eigenschaften in Aussehen und Haptik.
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Kunststofffolien
Flächiger, synthetischer Werkstoff ohne Trägermaterial.
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Kustoden
Kustos, auch Blatthüter, lateinisch custos ‚Wächter‘. Unten rechts unterhalb der eigentlichen Kolumne wird das erste Wort der nächsten Seite gedruckt, um die richtige Reihenfolge beim Zusammentragen zu gewährleisten und hinterher das Kollationieren zu erleichtern.